Jährlich heiraten in Deutschland circa 386.000 Menschen. Nun haben wir speziell für Sie 10 unglaubliche Fakten über die Ehe und ihre Auswirkung auf die Psychologie und das Gehirn des Menschen zusammengestellt.
Die zwei niederländischen Wissenschaftler Judith Soons und Matthijs Kalmijn analysierten die Angaben von über 31.000 Personen aus 30 europäischen Ländern. Das Ergebnis war verblüffend: Verheiratete Paare sind glücklicher als Paare, die ohne Ringe oder ohne Trauschein zusammen sind. Es ist ja schon bewiesen, dass es zufriedener macht, eine Beziehung zu führen, als Single zu sein und je ernster diese Bindung ist, umso glücklicher sind wir.
Gemeinsam mit seiner Kollegin Lisa Neff befragte James McNulty 82 Paare, welche weniger als drei Monate verheiratet waren. McNulty befragte die Paare, wie glücklich sie in ihrer Partnerschaft waren. Resultat: Je attraktiver die Ehefrau im Vergleich zu ihrem Mann war, desto glücklicher waren beide in der Beziehung. War die Frau schöner als der Mann, verhielten sich beide Partner in Gesprächen meist konstruktiv. War der Mann attraktiver als die Frau, gingen beide Partner tendenziell schlechter miteinander um.
Kramen Sie doch mal in ihren alten Schulfotos. Der Wissenschaftler DePauw analysierte für seine Studie die Schulfotos von über 700 Menschen und bewertete auf einer Skala von 1 bis 10, wie intensiv sie auf den Bildern lächelten. Ebenso notierte er den Beziehungsstatus der Teilnehmer. Das Erstaunliche: Wer geschieden war, hatte als Schüler weniger gelächelt.
Ein großes Vorurteil in der Ehe ist, dass sich die Ehepartner im Laufe der Jahre immer ähnlicher werden. Laut der Wissenschaftlerin Humbad stimmt das auf keinen Fall. Sie analysierte die Angaben von über 1300 Ehepaare, die mindestens 10 Jahre verheiratet waren. Und siehe da: Kaum ein Paar wurde sich mit fortschreitender Dauer der Ehe immer ähnlicher. Offenbar neigen Menschen vielmehr dazu, sich einen Partner mit ähnlichen Eigenschaften auszusuchen.
Was wünscht sich die Frau von ihrem Ehemann? Darauf fanden zwei Wissenschaftler der Universität in Virginia eine Antwort. Für ihre Studie werteten sie Antworten von über 5.000 Paaren aus. Das Ergebnis: Um die Ehepartnerin glücklich zu machen, brauchen Männer weder Geld noch ein besonderes Aussehen. Am allerwichtigsten sei emotionales Engagement – also herzlich zu sein, verständnisvoll zu handeln und sich Zeit für die Partnerin zu nehmen.
In jeder Beziehung kommt es früher oder später zu Auseinandersetzungen – entscheidend ist, den Konflikt konstruktiv zu lösen. Für eine Studie wurde das Konfliktverhalten von 373 Ehepaaren über einen Zeitraum von 16 Jahren analysiert. 29 Prozent der Ehemänner und 21 Prozent der Ehefrauen gaben an, im ersten Ehejahr gar keine Konflikte gehabt zu haben. Laut der Wissenschaftler war es ein besonders großes Problem, wenn einer der Partner die Angewohnheit hatte, sich in einem Gespräch zurückzuziehen, während der andere an einer konstruktiven Lösung interessiert war. Dies könne als mangelndes Interesse ausgelegt werden – und zu noch mehr Missverständnissen und Streit führen. Also aufpassen und eine konstruktive Lösung finden.
Bei allen Paaren verfliegen irgendwann die Schmetterlinge im Bauch – und zwar genau nach einem Jahr. Zu diesem Ergebnis kam der italienische Forscher Emanuele Enzo. Dieser untersuchte 58 Personen, die sich erst seit kurzem in einer Beziehung befanden. Ein Jahr später untersuchte er die Frischverliebten noch einmal. Sie ahnen es vielleicht schon – die Verliebtheit hält maximal ein Jahr. Aber keine Angst, nach einem Jahr ist eine Beziehung stark genug, um auch ohne Hormon-Rausch zu überleben.
Egal, ob Stress auf der Arbeit oder Stress im Alltag. Klar ist, dass Stress eine Beziehung nicht unbedingt stärkt. Lisa Neff konnte in ihrer Studie nachweisen, wie sehr die alltäglichen Belastungen auch das Eheglück stören können. 146 Paare sollten über einen Zeitraum von vier Jahren ihre allgemeine tägliche Ehezufriedenheit notieren. Ergebnis: Alltagsstress hatte sowohl für Männer als auch Frauen einen Einfluss auf die Beziehung. Je mehr Stress die Ehepartner hatten, desto stärker ließen sie sich von vermeintlich normalen Ereignissen wie kleinen Meinungsverschiedenheit stören. Frauen übrigens stärker als Männer.
Natürlich freut man sich darauf, endlich eine kleine Familie zu gründen. Das denkt man zumindest. Brian Doss und sein Forscherteam analysierten genau das. Besonders das erste Kind belastet eine Partnerschaft ganz besonders. Für die Studie befragte er 218 verheiratete Paare zu ihrer Beziehung vor und nach der Geburt des ersten Kindes. Neun von zehn Paaren gaben zu, ihre Beziehung habe darunter besonders gelitten. Mehr noch: Diese Verschlechterung war keineswegs von kurzer Dauer, sondern hielt bei den meisten Paaren Jahre an.
Diese Aussage wird durch eine Studie von Mark Whisman untermauert. Er wertete die Angaben von 1250 Amerikanern aus. Knapp zwölf Prozent der unzufriedenen Ehemänner gehen fremd, wenn ihre Frau schwanger ist. Bei glücklichen Ehemänner steigt die Wahrscheinlichkeit eines Seitensprungs durch eine Schwangerschaft von 0,2 Prozent auf 1,2 Prozent.